Nachdem ich in letzter Zeit häufig Brotaufstriche gepostet habe, fand ich es nun an der Zeit, euch auch die passende Unterlage dafür zu präsentieren: selbst gemachtes Sauerteigbrot. Brotbacken ist nämlich gar nicht so schwer und es ist geradezu unglaublich, dass Brot theoretisch aus gerade einmal 2 Zutaten gemacht wird: nämlich Mehl und Wasser (naja, und ein bisschen Geduld sollte man auch noch haben, denn zu Beginn dauert es ein wenig, bis der Sauerteig einsatzbereit ist). Ich backe mein Brot schon seit einigen Jahren selbst und bin sehr froh, dass ich nicht mehr auf gekaufte Brote mit viel Chemie bzw. dubiosen Backtriebmitteln zurückgreifen muss und gerade für Kleinkinder auch noch den Salzgehalt des Brotes selbst bestimmen kann. Auch wenn euch die Zubereitung anfangs aufwändig und kompliziert erscheinen sollte, kann ich euch versichern: nach spätestens 3 Broten seid ihr total routiniert, denn letztendlich geht es nur darum, den Sauerteig zu vermehren und dann wieder etwas davon für’s nächste Brot als Reserve abzunehmen. Probiert es einfach mal aus – ihr werdet schnell merken, wie einfach es ist!
Zubereitungszeit:
beim ersten Ansetzen des Sauerteigs 3,5 Tage, danach 1,5 Tage Ruhezeit
Aufwand:
mittel
Zutaten:
Roggenvollkornmehl
Dinkelvollkornmehl
Wasser
Brotgewürz (fein gemahlen; besteht i.d.R. aus Kümmel, Fenchel, Anis und Koriander)
Salz (nach Belieben, geht für ganz kleine Kinder aber auch ohne)
und viiiiel Geduld!
Zubereitung:
Für den Sauerteig:
TAG 1: 1 Tasse Roggenvollkornmehl und 1 Tasse warmes Wasser in eine große Schüssel füllen, vermischen, mit einem Geschirrtuch abdecken und 24 Stunden an einem warmen Ort ruhen lassen. (Die Tassengröße für Mehl und Wasser sollte natürlich immer identisch sein, sonst stimmt das Mischungsverhältnis nicht mehr!)
TAG 2: Wieder 1 Tasse Roggenvollkornmehl und 1 Tasse warmes Wasser in die Schüssel hinzugeben, vermischen, mit einem Geschirrtuch abdecken und 24 Stunden an einem warmen Ort ruhen lassen.
TAG 3: Wieder 1 Tasse Roggenvollkornmehl und 1 Tasse warmes Wasser in die Schüssel hinzugeben, vermischen, mit einem Geschirrtuch abdecken und 24 Stunden an einem warmen Ort ruhen lassen. Spätestens jetzt sollte es in eurer Schüssel säuerlich riechen und sich Bläschen bilden, da die Milchsäurebakterien nun voll im Einsatz sind. Auch wenn euch der Geruch unangenehm erscheinen sollte: das ist völlig normal, das ist eben SAUERteig 😉
Für das Brot:
TAG 4: 1/2 Tasse des Sauerteigs abnehmen, in ein Schraubglas mit Deckel füllen und im Kühlschrank aufbewahren. Das ist sehr wichtig, denn wenn ihr diesen Schritt vergesst, dann habt ihr für das nächste Brot keinen Sauerteig mehr und müsst wieder bei Schritt 1 beginnen 😉
Den restlichen Sauerteig mit 3,5 Tassen Dinkelvollkornmehl, 1,5 Tassen Wasser, 2 gehäuften Teelöffeln Brotgewürz (und evtl. Salz nach Belieben, ca. 10-15 Gramm pro Brot) vermischen und zugedeckt 2 Stunden ruhen lassen.
Den Backofen auf 200°C vorheizen. Eine kastenförmige Brotbackform mit Backpapier auslegen und den Brotteig hineinfüllen. Das Brot auf mittlerer Stufe für ca. 60 Minuten backen. Dabei nach 20 und nach 40 Minuten mit Wasser bepinseln, damit es eine schöne knusprige Rinde bekommt.
HINWEIS: Sollte das Brot beim 1. Backversuch nicht ganz optimal sein, dann lasst euch nicht entmutigen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Sauerteig (durch das ständige Vermehren) im Laufe der Zeit immer besser und auch das Brot dadurch immer professioneller wird.
Wie geht es mit dem restlichen Sauerteig im Kühlschrank weiter?
Der Sauerteigvorrat im Kühlschrank hält sich ca. 2 Wochen. Sobald ihr wieder ein neues Brot backen wollt, müsst ihr diesen einfach vermehren. Das geht dann so: der Sauerteig wird in eine Schüssel umgefüllt. Dann gebt ihr 2 Tassen Roggenvollkornmehl und 1 Tasse Wasser hinzu, vermischt das Ganze gut und lasst es zugedeckt 24 Stunden ruhen. Danach wiederholt ihr einfach alle Schritte von Tag 4.
Natürlich sind der Brotphantasie keine Grenzen gesetzt. So könnt ihr eurem Brot auch nach Herzenslust ganz toll z.B. Leinsamen, Sesam, Kürbiskerne oder Nüsse (für ältere Kinder) zusetzen. Einfach kurz vor dem Backen in den fertigen Brotteig mischen!